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29. September 2019, 18:00

Kammerkonzert

das Trio Ottaviano
Eugenia Ottaviano (Violine),
Alessio Pianelli (Cello),
Andriy Dragan (Piano)

spielt u.a. Werke von
Joseph Haydn, Johannes Marks, Maurice Ravel

Programm

Joseph Haydn:  
              
Trio G-Dur für Klavier, Violine und Violoncello Hob. XV:25
1. Andante
2. Poco adagio, cantabile
3. Finale. Rondo a l´Ongarese

Johannes Marks:
                
Trio für Violine, Violoncello und Klavier

Pause
In der Pause werden kostenfreie Getränke gereicht.

Maurice Ravel:  
                  
Trio a-moll für Klavier, Violine und Cello
1. Modéré
2. Pantoum.  Assez vif
3. Passacaille: Très large
4. Finale:  Animé

Zu den Künstlern


Trio Ottaviano
Die drei Musiker Eugenia Ottaviano (Violine), Alessio Pianelli (Violoncello) und Andriy Dragan (Klavier) bilden das Trio Ottaviano. Alle drei spielen seit ihrer Studienzeit in vielen unterschiedlichen Kammermusikformationen und Ensembles. Als Primaria des von ihr gegründeten Streichquartetts ”Alinde” ist die Geigerin Eugenia Ottaviano z.B. Preisträgerin international rennomierter Kammermusikwettbewerbe und spielt regelmäßig im WDR Sinfonieorchester Köln. Der Cellist Alessio Pianelli tritt u.a. als Solist mit dem Sinfonieorchester Basel, dem Aargauer Sinfonieorchester, der Orchestra Sinfonica Siciliana sowie den Archi De Sono auf und ist Mitglied des Avos Piano Quartets. Geboren in einer ukrainischen Musikerfamilie begann Andriy Dragan bereits mit vier Jahren mit dem Klavierspiel. Schon als 12-Jähriger ist er dann schon mit dem Lemberg Orchester und in der Schweiz als Solist aufgetreten.

Zum Programm


Das Trio G-Dur ist wahrscheinlich Joseph Haydns bekanntestes Klaviertrio und wird wegen seines „in ungarischer Weise“ leidenschaftlich temperamentvollen Finalsatzes als „Zigeunertrio“ bezeichnet. Die Komposition beginnt mit einer rondoartigen Variation eines eleganten Themas. Und auch das Adagio ist von großer melodischer Schönheit. Es folgt dann der dritte Satz, dessen „ungarisches“ Temperament die ruhige Melodik der vorausgehenden Sätze geradezu hinwegfegt.

Vor der Pause erwartet die Konzertbesucher dann eine außergewöhnliche musikalische Überraschung, eine Erstaufführung unseres Künstlerischen Leiters.

Das Trio von Johannes Marks exponiert verschiedene musikalische Gedanken, die einer einzigen Keimzelle entspringen. Sie alle entfalten sich in erzählerischer Manier über die ganze Komposition, die sich -klassisch- in drei Teile gliedern lässt: Den bewegten Rahmensätzen steht ein langsamer Mittelteil gegenüber. Die zunächst verhangene Grundstimmung, die sich einer Entwicklung zu verweigern scheint, kontrastiert dabei gegen einen lyrischen und einen virtuos-ironischen Seitengedanken. Am Schluss des Werks löst sich die Angespanntheit auf und gibt Raum für hellere Texturen.

Bekanntlich schrieb Maurice Ravel das Trio a-moll zu Beginn des ersten Weltkrieges,  nachdem der anfängliche Enthusiasmus dem allgemeinen Entsetzen über die Furchtbarkeit der Todesschlachten gewichen war. Und auch Ravel befand sich zu dieser Zeit in einem emotionalen Ausnahmezustand. So schreibt er in einem Brief: „Ja, ich arbeite, und mit der Sicherheit und Hellsicht eines Verrückten. Aber währenddessen arbeitet der Trübsinn auch, und plötzlich breche ich über meinen ganzen B-Vorzeichen in Tränen aus!“ Nach dieser Grundstimmung sucht man allerdings in seinem einzigen Klaviertrio vergebens. Der erste Satz wirkt nicht zuletzt mit einer ungewohnten Rhythmik gelöst und auflockernd. Der Titel „Pantoum“ des zweiten Satzes spielt auf eine in Malaysia und Indonesien verbreitete Dichtform an und wirkt auf uns eher exotisch und ungewöhnlich. Im Gegensatz zu dieser zerbrechlichen Klangwelt orientiert sich die Passacaglia eher an den strengeren Formen der Barockzeit. Im Schlussteil schwillen die Klänge der drei Instrumente dann schließlich zu wuchtigen Kaskaden mit fast orchestraler Wirkung.